WordPress Eigeninstallation

Lektion Fortschritt:

Begriffsklärungen

Da Sie mit der Installation bei einem Webanbieter einfach mehr Vorteile genießen, empfehlen wir diese. Vom Webanbieter erhalten Sie:

Webspeicherplatz (Webhosting)

Unter Webhosting versteht man die Bereitstellung eines Webspeicherplatzes mit der Unterbringung (Hosting) von Webseiten auf dem Server eines Service-Anbieters (engl. Provider/Host; z.B. Strato, 1und1, DomainFactory oder ähnliche).

Um WordPress bei Ihrem Webhoster installieren zu können, muss der Webspace folgende Mindestvoraussetzungen erfüllen:

  • Aktuelle PHP-Version (mindestens ab Version 7.0.0.)
  • MySQL-Datenbank (Version 5.0 oder höher)
  • Das Apache mod_rewrite Modul, für „schönere URLs“ Die meisten Anbieter erfüllen diese Kriterien.

Ob Ihr Webspeicher darauf ausgelegt ist, können Sie auch in den technischen Daten Ihres Anbieters nachlesen. Bei Unklarheiten empfehlen wir, das WordPress-Forum zu besuchen. Viele Webhoster bieten bereits separate WordPress-Hosting-Verträge an. Damit können Sie sichergehen, dass WordPress dort mit großer Sicherheit einsatzfähig ist.

Domain (Internet-Adresse, URL)

Eine Domain ist die URL, also die Webadresse Ihrer Internetpräsenz (z.B. www.ihre-website.de). Eine Domain können Sie auch über Ihren Anbieter kaufen. Dieser stellt sie Ihnen nach Kauf zur Verfügung.

Wie Sie eine Domain bei Ihrem Anbieter kaufen, lesen Sie bitte in der Dokumentation bzw. den FAQs des Providers nach. Wir können Ihnen hier leider keine allgemein gültige Vorgehensweise an die Hand geben, da sich der Ablauf bei jedem Provider unterscheidet.

MySQL-Datenbank

Eine Datenbank ist das Hintergrundgerüst, das eine Website benötigt, um alle von Ihnen erstellten Inhalte zu verwalten. WordPress läuft auf der Datenbank MySQL. Diese Datenbank wird immer von Ihrem Hosting-Provider zur Verfügung gestellt. Vergleichen kann man eine Datenbank mit einer Excel-Tabelle. In einer Datenbank befinden sich mehrere Tabellen mit Zeilen und Spalten, die die eigentlichen Daten enthalten.

FTP-Zugang

Ein FTP-Client (für Mac z.B. CyberDuck, für Windows z.B. FileZilla) bildet die Schnittstelle zwischen einem Computer und einem Server und gibt Ihnen die Möglichkeit, Dateien zwischen Ihrem Computer und dem Server des Hosting-Providers auszutauschen. Ein solches FTP-Programm benötigen Sie, um WordPress auf Ihrem Webspeicherplatz zu installieren. Die FTP-Zugangsdaten erhalten Sie, wenn Sie sich online mit Ihrem Account beim Provider einloggen.

Zugangsdaten auf einen Blick:

Zusammengefasst benötigen Sie also folgendes, um WordPress bei Ihrem Webhoster zu installieren:

  • Einen Webspeicherplatz.
  • Eine Internet-Adresse, die auf Ihren gekauften Webspeicherplatz zeigt.
  • Die Zugangsdaten zur MySQL-Datenbank. Das sind in der Regel:
    • ein Benutzername,
    • ein Passwort,
    • die Host-Adresse (oft einfach „localhost“),
    • der Datenbankname
    • und optional die Portnummer.
  • Die FTP-Zugangsdaten. Das sind:
    • Host-Adresse (entspricht oft Ihrer Domain),
    • Benutzername,
    • Passwort
    • und optional die Portnummer.

Wir haben für Sie einige Videos der populärsten Webhosting-Provider erstellt. Diese sollen Ihnen Zeigen, wie Sie a) die Domain einrichten und b) wie Sie an die FTP-Zugangsdaten kommen.

Schriftliche Anleitungen von den Hostern selbst:

Wenn Sie alle Programme und Zugangsdaten vorliegen haben, können Sie mit der Installation starten.

Der Installationsprozess:

Video-Anleitung zum Installieren von WordPress mittels FTP:

Schritt-für-Schritt Anleitung

1) WordPress Software downloaden

Rufen Sie die Seite http://de.wordpress.org auf und klicken Sie auf den blauen Download-Button rechts oder klicken Sie für den Download direkt auf den nachfolgenden Button: Sie laden dann eine .zip-Datei herunter, die Sie auf Ihrem Computer abspeichern müssen (z.B. Desktop).

wp-download-button

Was ist eine .zip-Datei? Eine .zip-Datei ist eine komprimierte, gepackte Datei, die – in unserem Fall – alle Dateien enthält, die für die Installation von WordPress benötigt werden. Die meisten Betriebssysteme können mit einer .zip-Datei umgehen. Sollten bei Ihnen Probleme auftauchen, können Sie sich (kostenlose) Entpackungs-Programme aus dem Internet laden. Diese wären z.B. WinZip für Windows- oder The Unarchiver für MAC-Systeme.

2) Entpacken der Download-Datei

Ein Doppelklick auf die heruntergeladene .zip-Datei entpackt diese in der Regel. Startet der Entpack-Vorgang nicht, probieren Sie es zunächst mit einem Rechtsklick auf die Datei. Es öffnet sich dann ein Auswahlmenü, in dem es heißen sollte “Datei entpacken”. Ist auch dies nicht möglich, dann öffnen Sie das heruntergeladene Entpackungs-Programm und öffnen darin die .zip-Datei. Entpacken Sie die .zip-Datei der Übersicht halber ebenfalls auf Ihren Desktop, am besten in einen extra dafür angelegten Ordner oder in ein Verzeichnis Ihrer Wahl.

WordPress Dateien in ZIP und entpackter Form
Nach dem Entpacken werden alle Dateien aufgelistet

Wenn Sie möchten, können Sie sich die liesmich.html (oder readme.html) Datei in Ihrem entpackten WordPress Ordner durchlesen. Diese erklärt ebenfalls Schritt für Schritt den nun folgenden Upload-Vorgang von WordPress (5-Minuten-Installation) auf dem Server Ihres Webanbieters.

Was machen die einzelnen Dateien und Verzeichnisse?

Wir haben einen öffentlichen Artikel zu diesem Thema geschrieben. Sie finden ihn hier: Die wichtigsten Verzeichnisse Dateien von WordPress kurz erklärt.

3) Einrichten einer FTP-Verbindung

Nun benötigen Sie ein spezielles Übertragungsprogramm, einen so genannten FTP-Client (wie oben erwähnt). Öffnen Sie Ihren FTP-Client und verbinden Sie sich mit Ihren Zugangsdaten mit dem Server Ihres Hosting-Providers. Die Zugangsdaten finden Sie online bei Ihrem Provider:

  • FTP-Benutzername
  • das FTP-Passwort sowie
  • den Host (die Verbindungsadresse).

Im Beispiel benutzen wir das Programm Cyberduck, welches für Mac und für Windows zur Verfügung steht.

Erstellen Sie eine neue Verbindung und geben Sie Ihre Zugangsdaten ein (das Passwort wird bei der ersten Verbindung abgefragt):

Das Cyberduck-Fenster zum Einrichten einer neuen Verbindung
Einrichten einer neuen Verbindung mit Cyberduck

4) Verbindung über FTP herstellen

Nachdem Sie die Verbindung eingerichtet haben, erscheint Sie in der Liste aller Verbindungsmöglichkeiten.

Die Verbindungsliste in Cyberduck
Mit einem Doppelklick stellen Sie die Verbindung her

Durch einen Doppelklick werden Sie mit dem FTP-Server verbunden:

Cyberduck zeigt den Inhalte des FTP-Servers an
Cyberduck zeigt die Inhalte des FTP-Servers an

Nun ist es wichtig zu Wissen, wohin Sie die Inhalte kopieren sollen. In unserem Fall ist das das Verzeichnis „html“. Es kann aber auch ganz anders lauten. Zum Beispiel:

  • htdocs
  • webseiten
  • www

Oft ist es auch so, dass es eigene Verzeichnisse für jede Internet-Adreesse gibt (falls Sie mehrere davon besitzen). Beispiel:

  • webseiten/ihre-domain1.de
  • webseiten/ihre-domain2.de
  • webseiten/ihre-domain3.de

Im Zweifel fragen Sie bei Ihrem Webhoster, wohin die Daten kopiert werden sollen.

5) Dateien per FTP hochladen

Nachdem Sie die Verbindung hergestellt und den entsprechenden Ordner gefunden haben, laden Sie die Dateien hoch. In Cyberduck müssen Sie die Dateien einfach mit der Maus in das FTP-Fenster ziehen. Je nach Verbindungsgeschwindigkeit kann der Upload-Vorgang schon ein paar Minuten dauern.

WordPress-Dateien im Cyberduck-Vergbindungsfenster
Cyberduck listet die Inhalte korrekt auf, wenn Sie hochgeladen wurden

6) WordPress-Installation aufrufen

Nachdem alle Dateien hochgeladen wurden, können Sie im Browser Ihren Domainnamen eingeben. Zum Beispiel http://ihre-domain.de.

Damit WordPress funktionsfähig ist, müssen Sie die Installation nun finalisieren, denn es fehlen noch ein paar Dinge wie zum Beispiel die Installation der Datenbank und das Einrichten eines ersten Administrator-Benutzers. Keine Sorge, dies wird alles automatisch passieren, wie Sie gleich sehen werden.

WordPress stellt automatisch fest, dass die Installation noch nicht abgeschlossen ist und wird Sie deshalb sofort zur Installationsseite umleiten. Im ersten Schritt definieren Sie die Standard-Sprache, welche bei uns „Deutsch“ ist:

WordPress-Anzeige für die Sprache
Erster Installationsschritt: Sprache wählen

7) Installation der Datenbank

Im nächsten Fenster beschreibt WordPress, dass es die Datenbank installieren will und welche Daten es dafür benötigt:

  • der Benutzername für die Datenbank,
  • der Datenbankname,
  • der Datenbank-Host (oft ist dies lediglich „localhost“) und
  • das Passwort für die Datenbank.
Datenbank-Information von WordPress
Datenbank-Information von WordPress

Die im nächsten Fenster eingegebenen Daten werden in die Datei wp-config.php geschrieben. WordPress beschreibt, wie Sie vorgehen sollen, wenn die Datei nicht für Sie generiert werden kann. Wir zeigen Ihnen in einem zukünftigen Video, wie das im Detail funktioniert. Jetzt genügt es, wenn Sie auf „Los geht’s“ klicken.

Geben Sie im nächsten Fenster die erforderlichen Informationen wie Datenbankname, Benutzernamen, Passwort sowie ein Tabellenpräfix ein. Ein Tipp: Benutzen Sie als Präfix nicht das vorausgewählte „wp_“. Benutzen Sie etwas anderes, zum Beispiel Ihre Initialen. Hauptsache es ist kurz und am Ende steht ein Unterstrich. Benutzen Sie bitte auch keine Sonderzeichen für dieses Feld. Dieser kleine Tipp macht es möglichen Hackern schwerer, das Präfix zu erraten.

Der Installationsscreen von WordPress zur Abfrage der Datenbank
WordPress fragt sie nach den Zugangsdaten der Datenbank

WordPress wird Sie darauf hinweisen, wenn es erfolgreich die Datenbankverbindung aufbauen konnte:

Erfolgsmeldung nach Installation von WordPress
Wie Sie sehen, war die Installation an dieser Stelle erfolgreich

Klicken Sie auf den Button „Installation durchführen“ um die nötigen Datenbanktabellen von WordPress installieren zu lassen.

8) Administrator-Benutzer erstellen

Im letzten Schritt erstellen Sie sich ein eigenes Benutzerkonto (Benutzername, Passwort, E-Mail-Adresse). Bitte vermerken Sie Ihre Login-Daten an einer sicheren Stelle, Sie benötigen sie bei jeder Anmeldung bei WordPress – auch gleich im nächsten Schritt.

Tipp: Nutzen Sie als Benutzernamen bitte nicht „admin“. Der Grund: Früher war das die Voreinstellung, was dazu geführt hat, dass es nun Millionen von WordPress-Installationen gibt, deren Administrator-Benutzername „admin“ lautet. Sicherlich wissen Sie, welchen Benutzernamen mögliche Hacker am häufigsten ausprobieren.

Tipp: Bitte wählen Sie ein sicheres Passwort. Nur dann ist sichergestellt, dass wirklich niemand auf Ihre WordPress-Installation zugreifen oder das Passwort gar erraten kann. Natürlich haben Sie jederzeit die Möglichkeit, das Passwort nachträglich zu verändern.

Formular zur Neubenutzerstellung während der WordPress-Installation
WordPress fragt einige Daten des ersten Benutzers ab

Schließen Sie die Installation mit einem Klick auf „WordPress installieren“ ab. Sie sehen danach die Erfolgsmeldung und erhalten eine E-Mail ähnlich der folgenden:

Neue WordPress Website

Deine neue WordPress-Website wurde erfolgreich eingerichtet. Du findest sie hier:

http://ihre-domain.de

Du kannst dich jetzt mit folgenden Zugangsdaten im Administrator-Konto anmelden:

Benutzername: jacko453
Passwort: Das Passwort, das du während der Installation gewählt hast.
Melde dich hier an: http://ihre-domain.de/wp-login.php

Wir hoffen, dir gefällt deine neue Website. Vielen Dank!

— Das WordPress-Team
https://wordpress.org/

Die Erfolgsmeldung nach einer WordPress Installation
WordPress zeigt an, dass die Installation nun abgeschlossen ist

Mit einem Klick auf ‚Anmelden‘ gelangen Sie zur Anmeldeseite, um sofort mit der Inhaltspflege Ihrer WordPress Seite zu beginnen.

9) Anmelden in WordPress

Nachdem die Installation erfolgreich war, können Sie sich nun in Ihrer Installation anmelden. Dazu geben Sie Ihren gerade gewählten Benutzernamen sowie das Passwort ein:

Das WordPress Login Fenster
Melden Sie sich in WordPress mit Benutzername und Passwort an

Viel Spaß im WordPress Backend!

Was ist das ‚Backend‘? Das Backend (oft auch als „Dashboard“ genannt) bezeichnet den Teil der Website, an dem Sie für Ihre Website inhaltliche und technische Änderungen durchführen können. Das Backend ist ausschließlich für Sie mittels Login zugänglich (www.ihredomain.de/wp-admin). Besucher Ihrer Website haben keinen Einblick darauf und können auch keine Änderungen vornehmen. Die Website selbst, also das, was ein Besucher sieht (www.ihredomain.de), bezeichnet man übrigens als Frontend.